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Natsuki Yasuda

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Der Ort Rikuzentakata, Präfektur Iwate – sechs Jahre sind seit dem großen Erdbeben im Osten Japans 2011 vergangen. Kinder, die im Jahr des Erdbebens in der Grundschule waren, sind inzwischen alle in der Mittelschule. In dem lang ersehnten neuen Schulgebäude üben die Schüler fleißig. Während in den höheren Lagen langsam neue Häuser entstehen, leben einige Menschen immer noch in temporären Unterkünften neben verlassenen und mit Unkraut überwucherten Häusern und warten auf den Tag, an dem sie ihr Leben als Flüchtlinge endlich hinter sich lassen können. Was ist die Realität, die wir nicht hinter uns lassen sollten? Ich stelle mir diese Frage jedes Mal, wenn ich vor ihnen stehe und auf den Auslöser drücke.

Vom Tsunami weggespülte Straßen. Dies ist immer noch das Zuhause für die Küstenbewohner, die ihr Leben an und auf dem Wasser nie aufgeben werden. Kinder rennen an der Küste entlang, umgeben vom Rauschen der Brandung. Dasselbe Meer, das an diesem Tag im Jahr 2011 so viele Leben weggerissen hat, ist auch ein Ort, der noch viel mehr Leben nährt.

Und dennoch, selbst nach einer derart erschütternden Katastrophe bestehen die überlieferten Traditionen ohne Unterbrechung fort. Heute ist der 7. August, der Tag, an dem nach dem alten japanischen Kalender das Sternenfest gefeiert wird. An diesem Tag ergießt sich die Begeisterung des Festes in den Straßen. Im vergangenen Jahr mussten die von den Menschen im Bezirk organisierten Gruppen anders laufen, weil die Straßen durch die beim Wiederaufbau verwendeten Erd- und Schutthalden blockiert waren. In diesem Jahr versammelten sich prächtige Festzugswagen auf ganz neu gebauten Straßen und stiegen den steilen Hang hinauf, der zu dem neu eingeebneten Gelände führt. Rufe und Gesänge vermischen sich mit den kraftvollen, nachhallenden Klängen japanischer Flöten und Trommeln. Der Festumzug folgt dem Weg zum Wiederaufbau.

Ich bin nicht hierher gekommen, um Fotos zu machen, die dokumentieren, sondern um Fotos zu machen, durch die andere mit mir zusammen das Leben in dieser Stadt spüren können. Was können wir von diesem Ort lernen? Was bringt mich dazu, immer wieder hierher zurückkehren zu wollen? Ich hoffe, dass durch meine Fotos so viele Menschen wie möglich die Bewohner dieser Stadt kennenlernen.

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